Faltblätter – nehmen Sie Ihren Kunden mit
Als Marketingexperte begleite ich täglich kleine und mittlere Unternehmen bei ihrer Außenwirkung.
Dazu gehört neben strategischer Planung auch ganz praktische Unterstützung:
Ich erstelle für meine Kunden Druckvorlagen nach deren Vorgaben, passe Formate an, optimiere Layouts und achte darauf, dass alle Werbemittel nicht nur optisch überzeugen, sondern auch technisch fehlerfrei produziert werden können.
Auf Wunsch unterstütze ich sie auch mit zielgruppengerechtem Text und Recherche nach geeignetem Bildmaterial, falls keine eigenen Bilder vorliegen oder erstellt werden können.
Vor einigen Wochen meldete sich Lea bei mir. Sie ist eine Bekannte meiner Frau, Inhaberin einer erfolgreichen Agentur für Hochzeitsplanung. Wir kennen uns nur flüchtig, bei früheren Begegnungen auf Veranstaltungen blieben wir stets beim höflichen „Sie“. Umso überraschter war ich, als ich ihre Anfrage erhielt.
In ihrer E-Mail schrieb sie, dass sie bald an einer Hochzeitsmesse teilnehme, für die sie Faltblätter drucken lassen wolle.
Außerdem habe sie vor, diese an Brautmodengeschäfte und an auf Hochzeiten spezialisierte Fotoateliers zu versenden, um sich dort als professionelle Partnerin vorzustellen.
Sie habe bereits einen Text und einige Bilder vorbereitet, wisse aber nicht genau, wie sie diese „in Form bringen“ solle. Ihr Ziel sei es, sowohl Brautpaare auf der Messe anzusprechen als auch Brautmodengeschäfte von einer Zusammenarbeit zu überzeugen.
Bei unserem Telefontermin stellte sich heraus, dass sie bisher vor allem auf klassische Flyer gesetzt hatte: einfache, einseitige Drucksachen mit Logo, Kontaktdaten und Hinweisen wie „Der perfekte Tag“ oder „Ihre Traumhochzeit leicht gemacht“. Doch diesmal sollte es mehr werden. Ein Faltblatt, sagte sie, vermittle einen Eindruck von Professionalität und Wertigkeit und biete gleichzeitig mehr Platz für ihre Botschaften. Gleichzeitig klang in ihrer Stimme Unsicherheit mit, als sie hinzufügte: „Ich habe aber ehrlich gesagt keine Ahnung, wie viele Seiten sinnvoll sind oder welche Art Faltblatt dafür am besten passt.“
Ich erklärte ihr zunächst die Grundlagen. „Faltblätter sind tatsächlich kleine kommunikative Reisen“, begann ich. „Von Falz zu Falz, Seite zu Seite erzählen sie Ihre Geschichte, präsentieren Ihre Leistungen und laden sowohl Brautpaare als auch Geschäftspartner ein, tiefer einzutauchen als bei einem einfachen Flyer.“
Ich schilderte ihr die Möglichkeiten: Ein klassischer Einbruchfalz, bei dem das Blatt mittig gefaltet wird und vier gestaltbare Seiten entstehen – optimal für kompakte Informationen und ein klares Layout. Dann der Leporello, der Inhalte im Zickzack entfaltet, und der Wickelfalz, der Seite für Seite nach innen aufrollt und bis zu 16 Seiten bieten kann.
Ihre Stimme klang bereits lebhafter, als ich die ausgefalleneren Varianten beschrieb: den Zweibruch-Fensterfalz, der sich wie ein Fenster öffnet oder den Treppenfalz, dessen spezielle Falzung am Rand der einzelnen Seiten die Aufnahme eines Registers ermöglicht.
Lesen Sie in unserem Blog: Welche Falzarten gibt es?
Lea unterbrach mich. „Das klingt alles fantastisch, aber ich glaube, für meine Aktion wäre ein Wickelfalz mit sechs Seiten ideal. Auf dem Titelbild könnte ich meine Agentur und mein Motto präsentieren, innen Eindrücke meiner bisherigen Hochzeiten und Leistungen zeigen und auf der letzten Seite könnte ich spezielle Kooperationsangebote für Brautmodengeschäfte abdrucken.“
Ich nickte, obwohl sie es nicht sehen konnte. „Eine sehr gute Idee“, bestätigte ich. „Der Wickelfalz wirkt strukturiert und elegant – genau das, was Sie als Hochzeitsplanerin vermitteln wollen. Außerdem haben Sie damit genug Platz, um unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen.“
Bei unserem Zusammentreffen in Ihrem Büro, einige Tage später, zeigte Sie mir Ihre Vorarbeiten und wir besprachen die Gestaltungsempfehlungen:
- Zielgruppenorientierung
Keine allgemeinen Floskeln. Überschriften, die sowohl Brautpaare als auch Brautmodengeschäfte und Fotografen emotional abholen: „Ihre Hochzeit, perfekt geplant“ für Paare und „Ihre Kundinnen verdienen das beste Netzwerk“ für Partnergeschäfte.
Finden Sie Ihre Zielgruppe? - Weniger ist mehr
Statt jede Dienstleistung aufzulisten, lieber Highlights präsentieren, emotionale Bildsprache einsetzen und genug Weißraum lassen, damit das Layout edel und ruhig wirkt. - Materialwahl
Ich fragte sie, welches Image sie transportieren wolle. Da sie Hochzeiten plant, die sowohl stilvoll als auch individuell sind, empfahl ich ihr ein mattes Premiumpapier mit sanfter Haptik. „Hochglanz wäre hier zu aufdringlich. Ein leicht strukturiertes Papier fühlt sich edel an und unterstreicht Ihre Professionalität.“ - Format und Druckdaten
Ich erklärte, dass bei einem Wickelfalz 6-Seiter das offene Format meist 312 x 210 mm beträgt, damit die eingeklappte Seite etwas schmaler ist und der Flyer nach dem Falzen nicht aufwölbt. - Technische Reinzeichnung
„Beschnitt, Farbprofil, Auflösung, Schriften einbetten“ – für mich als Mediendesigner alltägliche Begriffe, doch ich merkte, wie erleichtert sie war, jemanden an ihrer Seite zu haben, der solche Details im Blick behält und eine reibungslose Produktion garantiert.
Ich erstellte die ersten Layoutvorschläge mit Blindtext, baute aber schon Ihr geliefertes Bildmaterial ein. Nachdem Sie sich für eines entschieden hatte, entwickelten wir den letztendlichen Text.
Nach mehreren Korrekturphasen schickte ich ihr die Druckdaten zur Freigabe.
Ihre Antwortmail kam schnell: „Vielen Dank für die professionelle Umsetzung und die ausführliche Beratung. Ich wusste gar nicht, dass so viel Überlegung und Präzision hinter einem Faltblatt steckt.“
Am Ende dieses Projekts wurde mir einmal mehr bewusst, warum Faltblätter bis heute zu den Klassikern der Unternehmenskommunikation gehören. Sie sind handlich, vielseitig einsetzbar und strukturieren Inhalte so, dass sie den Empfänger Schritt für Schritt an die Botschaft heranführen – von Falz zu Falz, wie ich es Lea erklärt hatte.
Und genau deshalb erstelle ich für meine Kunden nicht einfach nur Druckdaten, sondern unterstütze sie dabei, mit jedem Faltblatt eine Geschichte zu erzählen, die berührt, überzeugt und im Gedächtnis bleibt.